Heute geht es um die Kreislaufwirtschaft. Die bräuchten wir nämlich, haben sie aber noch immer nicht.
Unsere Wirtschaft hat sich, wie so vieles andere auch, stetig entwickelt. Vom einfachen Tauschhandel über die lineare Wirtschaft des Taylorismus hin zu einer eher dienstleistungsgetriebenen Angebotspalette. Was aber immer gleichgeblieben ist: Unsere Wirtschaft war und ist dem Materialismus verpflichtet. Kaum ein Ding unseres Alltags kommt ohne Ressourcenverbrauch aus. Und leider leben wir nach wie vor in einer Wegwerfgesellschaft, die meisten Produkte landen am Ende ihres Gebrauchslebens einfach im Kübel. Der Grund dafür ist einfach: Ressourcen kosten nach wie vor praktisch nichts. Während der Faktor Arbeit hoch besteuert wird, kann der Faktor Material problemlos ausgebeutet werden. Und wird es auch. Denken wir nur an die geplante Obsoleszenz, eine Strategie, bei der Hersteller die Lebensdauer ihrer Produkte künstlich verkürzen. Das gehört zur Kostenwahrheit dazu!
Ich habe es schon öfter, auch hier an dieser Stelle, betont: Diese Form wirtschaftlichen Handelns ist nicht zukunftsfähig. Was wir brauchen: Wir müssen unsere Ressourcen ehrlich bepreisen und so teurer und wertvoller machen – andere Kosten wie menschliche Leistungen dafür reduzieren. Weniger Regulierung aber die richtigen Anreize. Dann funktioniert der Markt und führt fast automatisch zu einem sorgsameren Umgang, statt Obsoleszenz werden dann „Repair Cafés“ boomen. Gänzlich neue Geschäftsmodelle könnten sich durchsetzen: Produkte gehören beispielsweise nicht mehr dem Nutzer, sondern dem Anbieter, und werden vom Nutzer nurmehr gemietet bzw. geleast. Und – und jetzt thematisiere ich es doch – die regionalen Ressourcenströme gewinnen an Bedeutung.
Wenn wir als Region lernen, derart kreislauffähig zu wirtschaften, dann haben wir einen echten Standortvorteil!